Einleitung

Der Umzug von Domain bzw. Hosting gilt es sorgfältig zu planen, um einen unterbruchfreien Betrieb der jeweiligen Webpräsenz sicherzustellen.

Grundsätzlich muss im Rahmen eines Umzuges unterschieden werden zwischen der «Domain» und dem «Webhosting». Die Domain ist die Adresse unter welcher die Website zu erreichen ist, also beispielsweise www.ihredomain.ch. Gibt der Benutzende die Internetadresse in einen Browser so werden ihm die Inhalte angezeigt, welche beim Webhosting gespeichert sind – bildlich ausgedrückt übernimmt die Domain die Funktion eines «Zeigers». Konventionelle Webhostings werden unter anderem von spezialisierten Firmen (z.B. cyon.ch, hostpoint.ch, metanet.ch, green.ch etc.) angeboten. Um ebenfalls einen bildlichen Vergleich herbeizuziehen, kann man sich Rechnerzentren vorstellen, in welchem viele Computern stehen die mit dem Internet verhängt sind, von welchen aus, die Seiten und E-Mails im Standardfall ausgeliefert werden.

Wichtig ist es auch zu verstehen, dass Domains und Webhostings nicht bei demselben Anbieter platziert werden müssen. Häufig macht es aber aus administrativen Gründen Sinn, die beiden Leistungen bei derselben Organisation unterzubringen.

Eine Domain kann nur bei einem Anbieter eingerichtet sein, wogegen ein Webhosting bei mehreren Anbietern betrieben werden kann. Dieses Faktum hilft einem bei einem Transfer insofern, als dass man initial ein zweites Webhosting einrichtet und erst anschliessend (wenn alles korrekt beim neuen Hostinganbieter angezeigt wird) die Domain (konkret die DNS – Dynamic Name Server) umstellt. Daraus resultierend kann auch abgeleitet werden, dass die Domain und das Webhosting zeitversetzt umgestellt werden können.

Umstellung Schritt für Schritt

Vorbereitung

Neues Hosting einrichten
Zuerst wird das Hosting beim neuen Anbieter bestellt bzw. aktiviert. Wie oben erwähnt kann das erfolgen, ohne dass der Domainname (oder eben die DNS-Einträge) umgestellt wird. Idealerweise beginnt man frühzeitig mit der Umstellung, so dass genügend Zeit bleibt, die Website in der neuen Umgebung zu testen.

Bei der Suche eines neuen Hostingpartners soll darauf geachtet werden, dass dieser die Anforderungen (welche über die Website definiert wird) erfüllt. Natürlich ist ein Umzug wesentlich einfacher, wenn die beiden Systemumgebungen gleichartig sind (z.B. PHP-Version, Datenbanken etc..

Datenbackup alter Auftritt
Diese Aufgabe sollte erst angegangen werden, wenn Sicherheit besteht, dass sich an der Website nicht mehr ändert – vermutlich also ziemlich kurz vor der Umstellung. Sicherlich lohnt es sich bei komplexen Projekten einen Testumzug zu machen bzw. die Applikation vorzuinstallieren und die Datenbanken kurz vor Umschaltung mitzuziehen.

Die eigentlichen Daten (HTML, CSS, PHP etc.) und allfällige Datenbanken sind getrennt voneinander zu zügeln. Die Daten werden am einfachsten per (S)FTP beim alten Hostinganbieter heruntergeladen – die Daten werden temporär lokal auf dem eigenen Computer heruntergeladen und danach wieder beim neuen Hosting (von welchem man natürlich die FTP-Angaben benötigt) hochgeladen.

Bei den Datenbanken muss meist über einen Adminbereich (z.B. phpmyadmin) ein Export angelegt werden, der beim neuen Anbieter wiederum importiert werden muss. Wichtig: Häufig sind die Verbindungsparameter nicht gleich wie beim alten Hoster. Viele Applikationen wie WordPress, Joomla usw. hinterlegen die Verbindungsinformationen in einer zentralen Konfigurationsdatei, welche angepasst werden muss.

Nachdem die Daten und die Datenbank transferiert wurden, kann/soll/MUSS die Website getestet werden.

E-Mail-Verkehr sicherstellen
Sämtliche E-Mail-Konten und/oder Weiterleitung sind vor der Umstellung bereits einzurichten. Es ist zu beachten, dass ein einfacher E-Mail-Transfer nur dann möglich ist, wenn mit IMAP-Konten gearbeitet wurden, welche alle E-Mails auf dem Server belassen. Bei POP3 werden sämtliche E-Mails auf den Computer heruntergeladen – das heisst in der Regel vom Server entfernt. Diese Mails müssen dann, quasi offline in den neuen Account verschoben werden. Möglicherweise helfen bei dieser Problemstellung auch Dienste wie https://www.email-umzug.de/ weiter.

Umstellung

Die eigentliche Umstellung der ist eigentlich mit weniger Klicks erledigt. Der alten Domain muss lediglich das neue Ziel (also das neue Hosting) angegeben werden. Dies muss man beim jeweiligen Registrar (dort wo die Domain hinterlegt ist) machen. Das neue Ziel wird mittels den weiter oben erwähnten Nameserver-Einträgen geregelt. Die Angaben werden durch die Hostinganbieter jeweils im Supportbereich kommuniziert – die Eintragung erfolgt in der Regel über einen Adminbereich des jeweiligen Registrars. Ab dem Zeitpunkt der Umstellung sollte nichts mehr am alten Auftritt geändert werden – da eben diese Änderungen am neuen Auftritt nicht mehr ersichtlich sein werden.

Die Kommunikation der neuen Nameserver nimmt unterschiedlich viel Zeit in Anspruch – zwischen 4 und 24 Stunden. Während dieser Zeitspann laufen die Hostings parallel. Konkret bedeutet das, dass Besuchende entweder auf noch auf den alten oder den neuen Server geleitet werden.

Die Umstellung kann beschleunigt werden, indem die TTL (Time-To-Live) auf einen tieferen Wert gesetzt wird. Diese Einstellungen können ebenfalls über einen Adminbereich des Registrars gemacht werden, oder aber über den jeweiligen Support.

Kontrolle und Abschlussarbeiten

Im Normalfall ist die Umstellung innerhalb der oben erwähnten 24 Stunden ausgeführt. Um die Qualität des Umzugssicherzustellen sollten noch einige abschliessende Arbeiten bzw. Überprüfungen getätigt werden.

Sicherstellen das E-Mails ankommen
Es sollte überprüft werden ob E-Mails während der Umstellung auch noch beim alten Hostinganbieter eingegangen sind. Am einfachsten setzt man dazu ein Webmail des alten Anbieters an.

E-Mail-Programme anpassen
Möglicherweise sind die Kontodaten zum Abrufen von E-Mails für lokal installierte E-Mail-Clients wie Thunderbird, Outlook etc. nicht mehr dieselben wie beim alten Anbieter. Die Einstellungen sind sorgfältig zu überprüfen und ggf. zu überarbeiten oder neue Konten einzurichten.

Kündigung altes Hosting
Einerseits geht es hier um das rechtzeitig künden des Hosting und damit verbunden um das einsparen der jeweiligen Gebühren, andererseits wird dadurch sichergestellt, dass nur eine «Instanz» der Website betrieben wird. Zudem werden dadurch auch keine ungültigen DNS-Einträge verwendet – ausser man belässt natürlich die Domain beim alten Anbieter.

Domain transferieren (bei Bedarf)
Wie weiter oben beschrieben kann es durchaus Sinn machen, das Hosting und die Domain beim gleichen Anbieter zu betreiben. Die Zügelaktion der Domains kann zu einem beliebigen Zeitpunkt vorgenommen werden.

Umstellung geglückt!?

In der Praxis sind Websiteumzüge nicht immer so trivial. Gerade in komplexen Umgebungen, können solche Umstellungen regelrechte Zeitfresser sein. Darum lohnt es sich umso mehr, viel Zeit in die Vorbereitung bzw. Planung zu stecken.